Bei der Emil Frey in Safenwil

von Simon Bundi, Historiker und Museumskurator bei Emil Frey Classics

 

Vor 50 Jahren eröffnete die Emil Frey AG das Autocenter Safenwil. Als Novum bot man ein völlig neues Occasionen-Konzept an, um den «beim qualitätsbewussten Schweizer Publikum etwas zweifelhaften Ruf» des Gebrauchtwagenhandels zu verbessern, wie die Automobil Revue im Januar 1970 schrieb. Bevor das Auto in den Verkauf kam, durchlief jede Occasion ein 120-Positionen umfassendes Testprogramm. Die Resultate waren für jeden Kaufinteressenten transparent einsehbar. Auf Wunsch konnten die Kunden die Diagnostik des Wagens live an speziellen Besucherpulten mitverfolgen. Unsere Bilderstrecke aus dem Archiv der Emil Frey Classics gibt auch Einblicke in die Neuwagenbereitstellung und das Ersatzteillager in Safenwil um 1970.

 

Der Aargau als Autocenter

Vor 50 Jahren boomte die Autobranche mehr denn je – und der Aargau war auf dem Weg, der wichtigste Autoimportkanton der Schweiz zu werden. Emil Frey hatte Safenwil seit den frühen 1950er-Jahren Schritt für Schritt zu einem Importzentrum für 3500 Fahrzeuge aufgebaut. Die ersten 20 Jahre waren es Neuwagen der englischen Marken Austin und Jaguar. 1972 eröffnete sein Sohn Walter das Toyota-Importzentrum in Safenwil. Mit dem grössten japanischen Autobauer im Portfolio stieg die Emil Frey AG zur zweitgrössten Autofirma der Schweiz auf. 

 

Auch der grösste Schweizer Autokonzern, die Amag, wurde in Zürich gegründet, fand den nötigen Platz aber bald im Aargau. In Schinznach-Bad startete die Amag schon 1949 mit dem Zusammenbau von Limousinen, die vom Hersteller als Bausätze geliefert wurden. 1965 eröffnete die Amag ihr Neuwagenlager im Birrfeld, wo damals noch mehrheitlich ihr grösster Schlager auf die Auslieferung wartete: der VW Käfer. 

Trouvaillen aus dem Archiv von Emil Frey Classics.